
Das Ernestinum zu Coburg
http://www.ernestinum-coburg.de
Gymnasium Ernestinum Untere Realschulstraße 2 96450 Coburg Tel.: 09561 / 82720 Fax: 09561 / 827262 Mail:
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Eine Zusammenstellung wichtiger Daten aus seiner Geschichte
19. Juni 1848 Gründung einer Höheren Bürgerschule (Realschule) durch die Stadt Coburg, (Herzog Ernst II. vermachte der neuen Schule das ehemalige Ministerialgebäude in der Steingasse, später "Staatsbauschule", heute "Ämtergebäude"; der Landtag bewillligte ein Gründungskapital von 30 000 Gulden, die Stadt Coburg übernahm den Unterhalt der Schule).
Sie gliederte sich in zwei Abteilungen, in die niedere Bürgerschule (=Elementarschule) mit 4 Klassen und die höhere Bürgerschule (=Realschule) mit 5 Klassen.
Die letztere Abteilung ist also der Vorläufer des heutigen Ernestinums. Vom 1. Unterrichtsjahr an wurde Französisch und wahlfrei Latein, vom 3. Unterrichtsjahr Englisch, vom 4. Unterrichtsjahr Physik, vom 5. Unterrichtsjahr Chemie gelehrt. Religion, Deutsch, Mathematik, Geschichte, Geographie, Naturbeschreibung, Zeichnen, Singen und Tumen waren für alle Klassen verbindliche Fächer. Ziel der Schule war das "Maturitätsexamen", dem sich "alle diejenigen Zöglinge der Anstalt zu unterwerfen haben, welche die Schule verlassen wollen, um sich auf einer Universität, Akademie oder sonstigen höheren Lehranstalt für einen Zweig des öffentlichen Dienstes tüchtig zu machen, für den das Bestehen der Gymnasialabiturientenprüfung nicht erforderlich ist, also namentlich diejenigen, die sich dem Studium der Mathematik und Naturwissenschaften, den sogenannten Kameralien, dem Berufe der Architekten, Ingenieuren usw. bestimmen."
28. Oktober 1861 Die Schule geht aus der Verwaltung der Stadt in die des Herzogtums Sachsen-Coburg über und nennt sich Herzogliche Realschule Coburg. Die niedere Bürgerschule verbleibt bei der Stadt Coburg als "eine Vorbereitungsanstalt für die höheren Schulen."
Nach dem Anschluß des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha an den Norddeutschen Bund erfolgte eine Angleichung an das preußische Schulwesen.
ab Ostern 1869 Realschule 1. Ordnung mit Latein als Pflichtfach vom 1. Jahr an, Französisch folgte dann im 2. Jahr, Englisch im 3. Jahr. Nach preußischem Vorbild wurde auch die lateinische Bezeichnung der Klassen eingeführt (vergl. Gegenüberstellung am Schluß).
Ostern 1870 Die Schülerzahl steigt in den Jahren nach 1870 (Gründerjahre) stetig an. Die Klassenstärke beträgt zeitweise 70 Schüler! Der Bau eines neuen Schulgebäudes wird unumgänglich.
7. Februar 1873 Der Landtag genehmigt den Ankauf des v. Wangenheimschen Grundstücks am Glockenberg.
19. Juni1875 Feierliche Einweihung des neuen Schulgebäudes. Herzog Ernst II. verleiht bei dieser Gelegenheit der Schule den Namen "Ernestinum".
 Das Ernestinum zu Coburg (alte Photographie)
Nach der Berliner Konferenz vom Dezember 1890 erfolgte in zunehmendem Maße der Ausbau des Ernestinums zur Oberealschule.
Es setzte sich mehr und mehr in Deutschland die Trennung in eine sechsstufige "Realschule" (Vorläufer der späteren Mittelschule, heute wieder "Realschule") und eine neunstufige "Oberealschule" (aber ohne Latein) durch.
Ostern 1893 übernimmt Schulrat Dr. Franz Riemann (bis 1909) die Leitung der Schule.
13. Mai 1898 Das Ernestinum wird als Oberrealschule anerkannt.
Ostern 1899 Mit der Errichtung einer zweijährigen Prima ist der Status einer vollausgebauten Oberrealschule erreicht: Herzogliche Oberrealschule Ernestinum.
Ostern 1901 Erste Reifeprüfung am Ernestinum: 5 Oberprimaner bestehen das Abitur, darunter Ernst Bähr, der spätere Leiter dieser Schule.
Die Schülerzahl betrug zu dieser Zeit 314.
1904 bzw. 1914 werden die beiden Ostflügel angebaut.
6. September 1912 Oberstudienrat Dr. Ernst Bähr, seit dem Schuljahr 1905/06 Lehrer am Ernestinum, übernimmt die Leitung der Schule, die er, von einer kurzen Unterbrechung abgesehen, bis 1948 innehatte.
1914 besuchen bereits 482 Schüler das Ernestinum, darunter 15 Abiturienten.
Ostern 1922 Englisch wird als 1. Fremdsprache eingeführt (bisher Französisch).
21. Dezember 1934 Richtfest für eine eigene Turnhalle, die im Nordostteil des Schulhofes anstelle eines botanischen Gartens errichtet wird.
19. Juni 1935 Einweihung der Turnhalle.
Ostern 1938 Latein wird anstelle von Französisch als 2. Fremdsprache eingeführt.
1935-1945 nennt sich die Schule, entsprechend der neuen Schulorganisation des Dritten Reiches, "Oberschule für Jungen".
1943 Oberstudiendirektor Dr. Ernst Bähr geht in den Ruhestand, an seine Stelle tritt bis 1945 Oberstudienrat Fritz Treuheit.
1944/45 Das Schulgebäude wird Kaserne, Gefangenenlager, Lazarett und Flüchtlingswohnheim. Der Unterricht wird notdürftig in 12 verschiedenen Gaststätten durchgeführt.
27. November 1945 Wiederbeginn des Unterrichts nach dem Kriege. Der Unterricht mußte wegen Raummangels zeitweise in drei Tagesschichten gehalten werden, in den Wintermonaten zum Teil in ungeheizten Räumen.
1945-1948 Die Schulleitung übernahm in dieser schwierigen Zeit erneut Oberstudiendirektor Dr. Ernst Bähr.
22. Mai 1948 Oberstudiendirektor Diplom-Chemiker Dr. Karl Schmorl, seit 1927 Lehrer am Ernestinum, übernimmt die Leitung der Schule (bis 18. Juli 1962).
1949 Um die Oberrealschule von den Schülem zu entlasten, die nur die "mittlere Reife" anstrebten, wurde eine "Mittelschule" gegründet und personell sowie räumlich dem Ernestinum angegliedert. Das Ernestinum nennt sich daher "Oberrealschule mit Knabenmittelschule". Die Schülerzahl reicht in diesen Jahren an 1000 heran. Der Raummangel macht sich immer mehr spürbar.
Schuljahr 1956/57 Die Knabenmittelschule wird ausgegliedert und selbständig (seit 1965 "Realschule I" am Glockenberg). Die Schule nennt sich wieder "Oberrealschule Ernestinum Coburg".
1. September 1957 Das Gebäude des ehemaligen Coburger Lehrerseminars steht der Oberstufe des Ernestinums zur Verfügung, nachdem es schon vorher durch die Mittelschule benützt worden war. Für die Beheizung spendete die Oberrealschule Wunsiedel ihre ausgedienten Öfen, so daß die "Hustenburg" (wie das Gebäude bald im Schülermund hieß) bis zu ihrem Abbruch 1967 das Ernestinum zum mindesten vom Schichtunterricht befreite.
Schuljahr 1956/57 Nach dem Wegfall der Mittelschule wurde eine sogenannte Abschlußklasse eingeführt. Sie soll Schülern, die nicht bis zur Reifeprüfung die Schule besuchen wollen, einen "mittleren Abschluß" (=Oberstufenreife) gewähren.
1957/58 konnte das Gelände im Anschluß an den Schulhof zum Glockenberg hin in die Planungen für einen Erweiterungsbau einbezogen werden. Damit war nun für das Ernestinum nicht nur die Möglichkeit einer räumlichen Vergrößerung, sondem vor allem einer Modernisierung gegeben (Bau eines neuen Traktes im Südteil des Schulgeländes, Sanierung des bisherigen Hauptgebäudes, Errichtung einer zweiten Turnhalle an der Stelle des Seminargebäudes, Renovierung der bisherigen Turnhalle).
1960 Aufgrund einer Ministerialentschließung über die Neugestaltung der Oberstufe waren für die 9. Klasse (=Abiturklasse) nur noch die Fächer Religion, Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Mathematik und Turnen verbindlich, dazu hatten die Schüler die Möglichkeit zwischen einer der beiden Fremdsprachen, zwischen Physik oder Chemie, zwischen Biologie und Erdkunde sowie zwischen Musik und Kunsterziehung zu wählen. Somit ergab sich die Notwendigkeit einer Teilung der Reifeprüfung in eine Vorprüfung nach der 8. Klasse und eine Hauptprüfung nach der 9. Klasse.
Die Einführung der Reifeprüfung wurde in den folgenden Jahren mehrmals geändert.
13. April 1964 Nach langwierigen Verhandlungen mit dem Forst- und Domäneamt wegen des benötigten Grundstücks und gründlicher Vorplanungen durch die Außenstelle Coburg des Landbauamtes Bamberg konnte der Baubeginn für den 1. Bauabschnitt (=Neubau eines Klassen- und Spezialtrakts an der Südseite) freigegeben werden.
4. Dezember 1964 Richtfest für den Klassen- und Spezialtrakt.
 Ansicht mit den Erweiterungsbauten von 1964
Ab September 1965 nennt sich die Schule "Gymnasium Ernestinum" (mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium). Im Rahmen der allgemeinen Neubenennung der bisherigen Mittelschulen und Höheren Schulen wird auch die neue Klassennummerierung eingeführt.
15. Dezember 1965 Einzug in den neuen Klassen- und Spezialtrakt.
10. Februar 1966 Beginn des Umbaus des alten Ernestinums (=2. Bauabschnitt). Während der Renovierung des Hauptgebäudes wurde der südliche Ostflügel abgerissen, im nördlichen wurde die Hausmeisterwohnung im Erdgeschoß neu gestaltet, im 1. und 2. Obergeschoß wurden Klassenräume eingerichtet.
1967/68 stand das ganze Gebäude des Ernestinums modernisiert wieder für Unterrichtszwecke zur Verfügung.
Sommer 1967 wurde durch den Bamberger Bildhauer Alfred Heller die nördliche Wand der Pausenhalle künstlerisch gestaltet nach Motiven aus der Geschichte Coburgs.
18. Juli 1967 Durch Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe wurde festgestellt, auch für Coburg gilt das bayerische Schulfinanzierungsgesetz vom 26. Oktober 1962. Gegen dieses Gesetz hatten die Städte Coburg und Neustadt aufgrund des Staatsvertrags von 1920 (Zusammenschluß von Sachsen-Coburg mit Bayern) das Bundesverfassungsgericht angerufen.
Somit übernimmt die Stadt Coburg die Schulanlage und trägt den Aufwand für das Hauspersonal sowie den sogenannten Sachaufwand (die Kosten für die Bewirtschaftung und Unterhaltung der Schulanlage), während der Freistaat Bayern weiterhin die Kosten für das Lehr- und Verwaltungspersonal sowie für den schulischen Sachbedarf (Bücher, Lernmittel usw.) bestreitet.
20. August 1967 Abbruch des ehemaligen Seminargebäudes, der "Hustenburg", und damit Beginn des 3. Bauabschnitts.
20.Juni 1969 Übergabe der zweiten Turnhalle mit Einweihungsfeier für alle bisherigen Um- und Neubauten des Emestinums.
30. Juli 1969 Beginn der Renovierung der bisherigen Turnhalle (4. und letzter Bauabschnitt).
September 1970 Die alte Turnhalle kann ebenfalls für den Unterricht wieder verwendet werden. Dazu kommt die endgültige Fertigstellung des Pausenhofes (neue Teerdecke, Sprunggrube) und der Parkplätze.
Schuljahr 1977/78 Einführung des wirtschaftlichen Zweiges, Beginn der Kursphase der Kollegstufe.
1978 verließ der letzte Abiturjahrgang nach dem "alten System" das Ernestinum.
Für die Durchführung der Reifeprüfung galt folgende Regelung: Nach der 11. Klasse Abschluß einer Sprache nach eigener Wahl (ohne Prüfung), nach der 12. Klasse Abschluß der 2. Fremdsprache mit der Vorprüfung; deren Note zählt mit der Hauptprüfung. Für die 12. und 13. Klasse können sich die Schüler für die Beibehaltung entweder des Faches Musik oder Kunsterziehung entscheiden. Wer Musik wählt, hat diese dann als Vorrückungsfach. In Kunsterziehung wird eine Prüfungsarbeit verlangt. Chemie ist kein Prüfungsfach in der Reifeprüfung mehr.Die Hauptprüfung nach der 13. Klasse wird nur noch in den Fächern Deutsch (Aufsatz), Mathematik und Physik abgelegt. Bei schwankenden Noten können sich die Prüflinge in allen Fächern zu einer mündlichen Prüfung melden.
Schuljahr 1983/84 Einführung der Koedukation.
1998 150-Jahrfeier
1999 Baubeginn für einen neuen Naturwissenschaftlichen Trakt Abriss der 1934/35 erbauten alten Turnhalle und Beginn des Erweiterungsbaues.
 Die alte Turnhalle
2000 Richtfest des 1. Neubauabschnittes. OStR Brigitte Cleary wird erste Schulleiterin des Ernestinums.
November 2001 Einweihung und Bezug des 1. Neubauabschnittes.
2007 Ende der Renovierungsarbeiten am Altbau Eröffnung der Cafeteria und der Schülerbibliothek am 01.10.2007 Neubau der sog. G8-Halle (Multifunktionale Pausenhalle mit Schülercafé und Bühne)
Aktuell: Renovierung des sogenannten Klassentrakts am Glockenberg.
2011 hat der letzte Jahrgang des "alten Systems" (wie schon 1978) das Gymnasium Ernestinum verlassen. Nachfolger des alten Systems (G9) ist das "G8", die 77/78 eingeführte Kursphase ist abgeschafft.

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